Seminar “Das Denken des Silicon Valleys. Zwischen Hippiekultur und technologischem Soluzionismus”
Universität Hildesheim. Inst. für Medien, Theater und Populäre Kultur
Universität Hildesheim
Die Welt verbessern oder eine Menge Geld verdienen? Am besten beides zugleich.
Als kalifornische Ideologie beschrieben die beiden Kulturwissenschafter Richard Barbrook und Andy Cameron dieses mindset der kalifornischen Tech-Entrepreneure. Ihr Essay „Californian Ideology“ entstand zur Zeit der ersten Internet-Euphorie, beschreibt aber auch heute noch erstaunlich treffsicher Agenda und Vorstellungswelt von Google & Co.: Den beiden Autoren zufolge vermischt die Religion des Silicon Valley eher linke Ideen aus der kalifornischen Gegenkultur der 60er-Jahre mit eher rechten Idealen eines radikalen Individualismus und Wirtschafts-Liberalismus. Die dritte Zutat dieses Ideologie-Mix nennen sie Technozentrismus, den Glauben an die Fähigkeit moderner Telekommunikation, alle Probleme der Menschheit lösen zu können.
Wir beschäftigen uns mit der Historie dieser Vorstellungswelt, begeben uns auf eine Spurensuche nach den Elementen dieser Ideologie.
Wir beschäftigen uns mit herausragenden Figuren, ihr Geschäftsgebaren und ihren Einfluss auf die digitale Gesellschaft.
Wir versuchen aktuelle Tendenzen aus der digitalen Welt – von Facebook bis Metaverse, von Google bis zur Singularität, von Tesla bis Neuralink – aus der Perspektive der kalifornischen Ideologie zu nähern.
Wie denken und handeln diese surfenden Düsentriebs, die mit ihren Produkten und Diensten in das Leben, Arbeiten, Denken und Fühlen eines Großteils der vernetzten Weltbevölkerung nachhaltig beeinflussen konnten?
Grafik: Susann Massutte