ARTICLE: “Die agile Revolution. Understanding Digital Capitalism IV Teil 1”


Agile Methoden haben die Softwarebranche revolutioniert: Kleine, selbstorganisierte Teams produzieren in kurzen Zyklen immer neue Iterationen in einem perpetuierten Kreativprozess. Auch darüber hinaus sind sie nicht mehr wegzudenken – man findet sie in nahezu allen Branchen, in denen Projekte gestemmt, neue Produkte und Dienste entwickelt werden und kreativ gearbeitet wird. Jenseits des Arbeits- und Projektlebens heißt die Parole ebenfalls: Sei agil, beweglich, flexibel! Bleib nicht stehen, investiere in dich selbst, erfinde dich neu! Schon Kinder müssen performant sein und Kompetenz beweisen, und selbst für Senioren gibt es keine Pause: Ruhestand war gestern, heute muss immer etwas unternommen werden. In der vierten Staffel unserer großen Reihe „Understanding Digital Capitalism“, die Phänomene, Hintergründe und Zusammenhänge des Kapitalismus im digitalen Zeitalter im Spannungsfeld von Technik-, Medien- und Ideologiekritik beleuchtet, untersucht unser Autor Timo Daum, was es mit den agilen Methoden auf sich hat. Und welche gesellschaftlichen Folgen sich daraus zwangsläufig ergeben, wenn Arbeitskraft-Unternehmer oder Franchise-Nehmer zum Role Model digitalkapitalistischer Geschäftsmodelle werden. Im ersten Teil klärt er zunächst die Basics. Agile Methoden: Was steckt eigentlich dahinter? Und wer hat es wann wo und vor allem warum erfunden?